Kurzgeschichte

Irgendwo auf dem Meer

~ Von Ina Steg ~

Prolog

Die Mannschaft prügelte sich oft mit ihrem Schiffsjungen. Nicht, dass sie ihn wirklich richtig treffen wollten (die Gewissheit hatte sie mittlerweile), vielmehr sahen sie die Raufereien als vergnüglichen Ausgleich zu den frustrierenden Strapazen der oft über viele Wochen andauernden Reisen über das Meer. Von Hafen zu Hafen und von Hoffnung zu Hoffnung: auf starken Wind, eine innige Liebschaft und einen glücklichen Ausweg, um an Land bleiben zu können.

Die Crew wusste zudem, dass der Bursche immer schnell genug den Hieben auswich und man sich nicht um etwaige anfallende Sauereien kümmern musste. Alle hatten dabei ihren Spaß. Auch sie. Nur an jenem Abend war sie nicht aufmerksam genug gewesen.

Wegen ihr. Charline.

Die Faust schnellte gerade auf ihr linkes Auge zu, als die Tochter des Kapitäns die Tür öffnete und den Raum betrat.

Ihre Blicke trafen sich.

Ihre Augen waren wie der Ozean, dunkelgrün, unergründbar und wunderschön.

Sie sah noch, wie die junge Frau erschreckt den Mund öffnete, doch da war es auch schon passiert.

Die Haut oberhalb ihrer Augenbraue platzte.

In Sekundenbruchteilen umgab sie Dunkelheit. Sie fiel zu Boden und schlug mit dem Hinterkopf auf.

»Du widerwärtiges Seeungeheuer«, hörte sie die vertraute helle Stimme rufen.

»Ey, das wollte ich nicht, der weicht doch sonst immer aus … und was machst du überhaupt hier, Weib?!«

Die Stimmen wurden leiser und dumpfer. Der Holzboden unter ihr weicher und zarter. Die Dielen schienen sich über sie zu schälen, um sie tief in den Schiffsbauch zu drücken.

Doch da wollte sie nicht hin. Sie wollte zu ihr.

Schwärze.

* * *

Etwas Kaltes und Weiches traf auf ihre Stirn.

Mit einem Ruck setzte sie sich hin und riss die Augen auf.

Lichtblitze.

Glimmende Funken schienen auf ihrer Netzhaut zu zerbersten.

»Sag ich doch, der ist zäh. Er kann schon wieder sitzen. Ich schaffe ihn an Deck und tauche ihn in einen der Putzeimer.«

Svenson lachte laut auf und griff nach ihrem Arm.

»Nimm deine Hände weg von ihm! Er bleibt hier.«

»Zwei der Wachoffiziere sind heute ausgefallen, wer übernimmt jetzt die Abendschicht, häh?«

Sie schloss die Augen wieder. Die flimmernden Streifen wurden blasser.

»Du lässt uns jetzt alleine und nimmst den Rest deiner elenden Raufkumpels mit, oder ich sag meinen Vater, welchen Ton du vor mir angeschlagen hast. Mal sehen, ob du im Magen eines Hais auch noch so vorlaut sein kannst.«

»Ja, ja, verstanden. Kommt Jungs.«

Die Schritte verklangen in der Ferne.

Um ihre Augen zu beruhigen, legte sie ihr Gesicht in die Hände. Ein Schmerzensschrei entfuhr ihr. Über der linken Braue brannte es.

Eine zarte Hand legte sich auf ihre.

»Sei vorsichtig, du bist verletzt.«

Ihre Stimme klang wie der Sahara-Wind wenn er mit seinen Fingern über die Dünen strich und die Sandkörner zum Tanzen brachte.

Vater aller Winde, sie ist hier, ganz nah bei mir.

Behutsam versuchte sie erneut die Augen zu öffnen.

Erst sah sie nur einen groben Schatten, dann wurden die Konturen vor ihr klarer. Auch die des Tuches, welches erneut gegen ihre Stirn gedrückt wurde.

Mit zittrigen Bewegungen tastete sie nach dem Stoff und umschloss die Hand darauf mit ihren Fingern.

Jetzt sah sie deutlicher.

Ein sorgenvolles Augenpaar musterte sie.

»Es tut mir leid, du warst wegen mir abgelenkt. Aber ich musste dich unbedingt noch mal sehen.«

Charline zog ihre Hand zu ihrem Mund und hauchte einen kaum merklichen Kuss auf ihren Handrücken.

»Es wird Zeit. Ich muss fort.«

Nein. Die Gerüchte waren also wahr.

Sie stand auf.

Hinter ihr knarzte die Holztür.

»Charline«, rief einer der Männer. »Komm jetzt!«

Charline ging langsam rückwärts.

Geh nicht. Bitte.

Ein Tränenschleier verwischte die letzten Bilder von ihr zu einem zerfließenden Farbfleck. Sie sank auf die Bohlen, wünschte sich zurück in die Schwärze und dass man sie dort einfach vergessen würde.

* * *

Salz. Auf See schmeckte alles nach Salz. Das brackige Wasser, der muffige Zwieback, selbst jedes Gespräch hinterließ Salzkristalle zwischen den Zähnen.

Seit elf Jahren, ihrem zehnten Geburtstag, hatte sie nun an Bord verschiedenster Schiffe gelebt und vermisste täglich mehr den zuckrigen Geschmack ihres Heimatlandes.

Andalusien war fern. Die Sehnsucht nach dem Duft frischgebackenen Mandelbrotes und dem Gefühl von cremigem Feigen-Mus auf den Lippen war nah. In ihr. Jeder bitter schmeckende Atemzug wurde davon begleitet.

»Emilio! Starrst du wieder Löcher ins Himmelszelt? Wegen dir werden die Götter noch von den Wolken kippen. Hast du den Ausguck noch nicht gereinigt? Ich kann hier unten riechen, wie das Holz dort verfault. Beeil dich gefälligst, wir legen bald ab! Ich habe dich zu lange durchgefüttert, um dich Fliegengewicht da oben an den Wind zu verlieren.«

Sie reagierte zu spät. Ein Wischlappen klatschte gegen ihre Schulter und ein Eimer polterte ihren nackten Füßen entgegen. Sie sprang zur Seite. Um nicht zu stürzen, klammerte sie sich an die Reling.

Emilio.

Wenn sie in ihre Tagträume versunken war, reagierte sie nicht immer auf diesen Namen.

Auch wenn sie ihn selbst gewählt hatte. Damals, als niemand mehr mit dem frechen Mädchen zurechtgekommen war, das sich lieber wie ein Junge anzog und selten gehorchte und sie nach etlichen Streitereien und Drohungen fortgelaufen war.

Spät am Abend hatte sie sich plötzlich in einer Gruppe Matrosen vor einem Handelsschiff wiedergefunden und wurde nach ihren Namen gefragt. Da war ihr dieser einfach über die Lippen gerutscht.

»Emilio! Verflucht sei Keto, der dich auf mein Schiff gespuckt hat, um den Rest meines Verstandes zu rauben, den der Branntwein mir gelassen hat! Antworte gefälligst!«

»Ja, Sir. Ich bin schon unterwegs.«

Sie hob den Eimer und Lappen auf und blickte noch einmal Richtung Horizont. Irgendwo dort, hinter tausenden von Wellen und hunderten Häfen lag Andalusien.

»Wir sehen uns wieder, meine Schönheit«, flüsterte sie, »ich finde einen Weg.«

* * *

Der Henkel des Eimers schnitt in ihre Schulter, obwohl sie den Lappen darum gewickelt hatte. Sie wusste, umso mehr Sand sie nach oben schaffen konnte, umso weniger würde die schmierige Schicht auf den Holzbrettern stinken. Leider brauchte sie beide Hände, um an den Verstrebungen der Seile sicher nach oben zu klettern.

Die Flagge der County of Wigtownshire flatterte laut; die Windböen nahmen zu.

Sie spannte ihre Muskeln an, um ein besseres Gleichgewicht zu bekommen und packte noch fester zu. Sie mochte es, wenn die Taue über ihre Handflächen rieben und unter ihren Füßen kitzelten.

In solchen Momenten ließ sie es zu, ihren Körper bewusst wahrzunehmen. Es war eine willkommene Abwechslung zu dem stetigen Schmerz von abrupten Prellungen und Zerrungen, wenn sie im Sturm durch die Koje geschleudert wurde.

Oben angekommen schlug ihr mit einem Mal der Geruch des Ausgucks entgegen. Ausgerechnet in diesem Moment hatte der Wind gedreht.

Sie mochte die Möwen. Ohne ihre Hinterlassenschaften hätte man von Liebe sprechen können. Aber sie machten zu viel Arbeit.

Sie lehnte sich an ein Seil, kippte den Eimer über den Rand des Ausgucks und hörte, wie der Sand sich verteilte. Dann drehte sie sich weg und atmete tief ein, dabei ließ sie den Blick über das Deck schweifen. Die Besatzung sah wie ein bunt schillernder Ameisenhaufen aus.

Zwischen ihnen bewegte sich ein hellroter Strich, dessen Spitze in Flammen stand.

So einen samtigen roten Mantel und goldschimmerndes Haar hatte nur ein Mensch.

Charline?

Ihr Herzschlag setzte für einen Moment aus und auch der Wind schien mit einem Mal zu schweigen.

Charline!

Die Geschichten stimmten also: Die Tochter des Kapitäns war zurückgeholt worden.

Es hatte Gerüchte gegeben, dass alle Versuche ihrer Tante sie an Land mit einem Mann zu vermählen, gescheitert waren. Bevor sie die Ehre der Familie völlig ins Lächerliche ziehen konnte, wollte ihr Vater sie wieder zu sich nehmen. Auf das Schiff und damit erneut in ihre Nähe.

Ihre Knie gaben nach. Hastig klammerte sie sich mit beiden Armen an eines der herabhängenden Taue, schaukelte hin und her und fixierte den roten Punkt, der nun unter Deck verschwand.

Vor vier Monaten, zwei Wochen und acht Tagen hatten sie sich zum letzten Mal gesehen.

Nun war sie wieder da.

Langsam lehnte sie sich über den Rand des Ausgucks, beugte sich vorn über, verteilte den Sand so, dass er den kompletten Boden bedeckte und kletterte hinein.

Charline … Ihr Herz klopfte energisch bis zum Hals. Das Bild vor ihren Augen verschwamm … leider versagten ihre Sinne nur kurz.

Es roch sauer und modrig.

Dieser Ort war grausam. Sie schaute auf den Sand unter ihren Zehen, der sich bereits in Schlamm verwandelt hatte.

Umso schneller du hier fertig bist, umso schneller bist du bei ihr.

Doch, war sie überhaupt stark genug für eine erneute Begegnung?

Wenn ihre Gefühle für Charline wieder aufflammten, was würde das für ihre Tarnung bedeuten?

Mit zittrigen Fingern begann sie den Ausguck zu schrubben.

* * *

In gebückter Haltung schaffte sie es, unbemerkt von Bord des Schiffes zu schleichen. Von oben war ihr in einer Biegung der Hafenmauer ein verwitterter Steg aufgefallen.

Es blieb noch kurz Zeit, um unter den blickdichten Brettern in die Wellen zu tauchen und ein Bad zu nehmen.

* * *

Mit nassen Haaren kam sie an Deck. Die kinnlangen filzigen Strähnen hingen ihr kreuz und quer über die Ohren.

»Emilio, wo warst du? Wieso kommst du von Land und nicht aus der Luft?«, brüllte ihr der Kapitän entgegen.

»Der Ausguck ist sauber, danach musste ich mich waschen. Waschen, Sie wissen schon, diese Sache, bei der man mit Wasser in Berührung kommen sollte und da es nicht regnet …«, hinter dem breitschultrigen Mann lachte jemand auf.

Charline trat hervor. »Du hast dich nicht verändert, wie ich höre«, sie neigte neckisch den Kopf.

Der Kapitän packte seine Tochter am Arm, »wir gehen unter Deck«, dann zeigte er mit dem Finger in Richtung ihrer Nasenspitze, »und du Bursche, hast das Bad umsonst genommen. Du kannst mit dem Hühnerverschlag weitermachen.«

Er drehte sich um, doch Charline entwand sich geschickt seinem Griff. »Ich komme sofort. Ich werde Emilio eben noch etwas zu seiner frechen Äußerung sagen. Schließlich ist jetzt wieder eine Frau an Bord.«

Mit festen Schritten eilte sie los und bedeute ihr mit einem Fingerzeig, ihr zu folgen.

An ihren langen Haaren zerrte der Wind.

An der Reling blieben sie stehen und sahen sich an.

Charlines Augen funkelten und verwandelten sich mit jedem Atemzug vom Abbild des Meeres in das einer Landschaft: tief, dunkel und verschlungen.

Sag irgendwas.

»Du bist wieder da«, wisperte sie.

Charline beugte sich zu ihr, legte eine Hand auf ihren Unterarm und flüsterte: »Ich muss dich sehen, allein. Wenn der Mond am höchsten steht, treffen wir uns im Lagerraum.«

Was hat das zu bedeuten?

Sie starrte auf die Abermillionen winzigen Sommersprossen auf ihrer Wange, ihrem Nasenrücken, dem Kinn … »okay«, antwortete sie.

Charlines Finger glitten von dem Ärmel und hinterließen darunter eine brennende Spur auf ihrer Haut.

Sie lächelte, dann eilte sie davon.

* * *

Sie spähte Richtung Himmel. Wolken zogen auf. Als das Treffen endlich nahte, begannen dicke Regentropfen auf die Planken zu prasseln und das Schiff in den Körper einer Trommel zu verwandeln. Doch der Klang schien nicht viel lauter, als der ihres Herzschlages, während sie über den Niedergang nach unten schlich.

Zögerlich griff sie nach dem Knauf der Tür des Lagerraums und drückte. Sie glitt auf.

Nur der Kapitän hat einen Schlüssel oder aber dessen Tochter.

Flackernder Kerzenschein ließ Schatten über Leinensäcke und Fässer tanzen.

»Hallo?«, sagte sie leise.

Charlines Kopf tauchte hinter einem Fass auf. Sie ging an ihr vorbei, schob sie hinein, drückte die Tür zu und schloss ab.

Das Schiff wogte und neigte sich leicht zur Seite.

Sie drehte sich zu ihr. In der Glaslampe, die Charline umklammerte, brannte eine Kerze. Charline folgte ihrem Blick. »Ich habe Angst vor den Öldochten.«

Ich weiß, dachte sie. Ich kenne so viel von dir. So oft habe ich deinen Gesprächen gelauscht und dich betrachtet …

Charline kippte gegen sie und bekam gerade noch eine ihrer Schultern zu packen. »Endschuldige, ich muss mich erst wieder an das Schwanken gewöhnen.«

»Setzen wir uns lieber. Ich kann nicht lange bleiben.«

Sie ließen sich an der Wand entlang hinunter auf den Boden sinken.

»Wie ist es dir ergangen?«, fragte sie und drehte Charline das Gesicht zu.

Diese zog die Beine an ihren dünnen Körper. »Nicht so gut. Die Sitten auf See sind rau; doch die Welt an Land ist es auch. Aber ich bin stärker.« Sie lächelte, der Zug um ihren Mund war trotzig.

Charline hob eine Hand und strich mit der Spitze ihres Zeigefingers über ihre linke Braue.

Ein warmer Schauer fuhr über ihren Körper.

»Es ist eine Narbe geblieben.«

»Für meine Sammlung.« Sie versuchte ein Lächeln.

»Haben sie dich gut behandelt?«

Erinnerungsfetzen der letzten Monate blitzten auf: wegen einer Hitzewelle hatte es für alle stark rationiertes Trinkwasser gegeben. Manchmal war sie so durstig gewesen, dass sie heimlich in der Nacht mit Bechern und Tüchern den wenigen Tau gesammelt und in kleinen Behältern versteckt hatte. Durch die schlechte Laune der Mannschaft hatten die Pöbeleien und Beschimpfungen zugenommen.

»So, wie es einem Schiffsjungen zusteht«, sagte sie.

Bei dem Wort Jungen war ihre Stimme brüchig geworden.

Charline sah sie an. »Du hast viel mehr verdient als das hier … und ich auch.« Sie lehnte sich ebenfalls nach hinten gegen die Wand. Ihre Schultern berührten sich. Sie konnte ihre Körperwärme fühlen.          

»Ich habe dich vermisst«, sagte Charline. »Ich habe alles getan, um zurückkehren zu können, zu dir.«

Die intensiven Blicke und lieben Neckereien – waren sie also doch mehr gewesen, als nur eine Abwechslung, ein Spaß?

Konnte das wahr sein?

Der Regen wurde schwächer. »Es wird leiser, man könnte unsere Stimmen hören«, sagte sie.

»Dann lass uns nicht mehr reden«, entgegnete Charline. Sie beugte sich über ihre Schulter.

Ihr Gesicht war so nah, dass sie den Atem auf ihrer Wange und dem Kinn fühlen konnte.

Du darfst das nicht zulassen.

Aber ich muss.

Jede Zelle ihres Körpers verlangte nach dieser Frau. Seit ihrer ersten Begegnung vor zwei Jahren, drehten sich ihre Gedanken um sie, immerzu. Sie träumte von ihr, unaufhörlich – Stunde um Stunde, Tag und Nacht.

Sie rutschte noch näher zu ihr und neigte ihren Kopf leicht zur Seite.

Ihre Lippen berührten sich. Viele Herzschläge lang spürte sie Charlines zarten Mund auf ihrem. Ihr Atmen ging schneller.

Abrupt lösten sie sich voneinander. In den Augen der anderen suchten sie nach Zeichen des Protests.

Charline hob eine Hand, glitt über ihren Hals und fuhr mit dem Daumen über ihr Kinn und ihre Wange.

Das war viel zu nah. Sie würde die fehlenden Bartstoppeln bemerken.

»Deine Haut ist so weich.«

Sie griff nach Charlines Hand und drückte sie sachte nach unten, weg von den verräterischen Stellen. Dann packte sie zärtlich ihren Nacken und zog sie erneut zu sich.

Sie küssten sich.

In ihr entstand ein Wirbel, ein Sog, von dem ihr schwindelig wurde. Und sie wurde ganz leicht. Ihr Körper schien sich aufzulösen, sie spürte ihn nicht mehr.

Sie schmeckte nur noch Charlines salzig-süßen Lippen.

Es donnerte.

Mit einem Ruck ließ sie Charline los und sprang auf. Die Beine sackten ihr weg, der Kuss war ihr in die Glieder gefahren. Hastig stützte sie sich an der Wand ab.

»Ein Gewitter. Die Crew wird aufwachen. Wir müssen gehen.«

Charline zog sich an ihrem Arm hoch.

»Wann sehen wir uns wieder?«

»Ich überlege mir was.«

Das laute Krachen drang erneut zu ihnen. Rufe ertönten.

Charline drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

»Geh!«

* * *

Sie hätte Charline längst die Wahrheit sagen müssen. Immer wieder hatte sie darüber nachgedacht, doch ihr Mut war immer gleich erloschen. Kaum spürte sie so etwas wie Vertrautheit zwischen ihnen, beachtete Charline sie plötzlich nicht mehr.

Sie war ihr deswegen nie böse gewesen. Natürlich durfte Charline nicht zeigen, dass sie den Schiffsjungen mochte. Die Konsequenzen hätten für beide schlimm ausgesehen. Schon bei dem Gedanken daran wurde ihr übel.

Sie starrte auf die schaukelnde Hängematte über sich. Resuls Schnarchen versetzte dem abgewetzten Stoff zusätzlich ein sanftes Beben.

Und doch war Charline immer für sie dagewesen, vor allem wenn sie schlecht behandelt wurde. Sie hatte sich sogar häufig mit der Mannschaft und ihrem Vater angelegt.

Sie durfte Charline nicht mehr belügen – vor allem jetzt, nach dem Kuss.

Mit den Fingern fuhr sie über ihre Lippen. Ein Schauer legte sich angenehm erregend über ihren Körper.

Der Kuss hatte etwas in ihr verändert.

Seit sie sich so vor vier Nächten so nah gekommen waren, schien ihr nichts und niemand mehr etwas anhaben zu können. Weder die schreiende See, die mit ihren brutalen Fingern nach dem Schiff griff und sie um ihren Schlaf brachte, noch die glühende Sonne am Tag, die ihre Haut verbrannte und jede Bewegung zu einer Qual werden ließ. Und erst recht nicht das wenige Essen und der ewige Durst.

Doch Charline hatte Emilio geküsst, nicht sie.

Sie verdiente die Wahrheit.

Noch drei Tage, dann würde die Crew an Land gehen und sie konnten zusammen ihren Plan umsetzen, den sie in den wenigen, heimlich miteinander verbrachten Minuten ausgeheckt hatten.

* * *

Die Männer wuchteten die Säcke aus dem Handelslager am Hafen und trugen sie zu zweit über die Gangway auf das Schiff. Dort nahmen sie und Resul sie entgegen und schleppten sie in den Lagerraum.

»Nummer neun!«, rief sie laut.

Bei Sack Nummer zehn war es soweit. So hatten sie es ausgemacht, damit Charline wusste, wann sie sich dem Lager nähern sollte.

Als sie mit Resul unten angekommen und den Sack abgeladen hatte, streckte sie hastig den Arm aus.

»Resul, verdammt, ich glaub hinter der Tonne da hinten ist gerade eine Ratte verschwunden.«

Resul drehte sich von ihr weg.

Blitzartig trat sie gegen das präparierte Fass. Dann zog sie ihr Messer aus dem Gürtel, schlitzte sich die Hose auf, griff mit einer Hand in den kleinen Beutel in der Ecke, beförderte ihn mit einem Fußtritt hinter eine Werkzeugkiste, klatschte den blutig triefenden Plumpen auf ihr Bein, schrie und ließ sich nach hinten fallen.

Resul sah sich erschreckt um.

»Was ist mit dir?«

Er sprang zu ihr und drehte angewidert das Gesicht weg.

Zwischen ihren Fingern quollen Hautfetzen und Blut hervor.

»Die Eisenspange hat sich vom Fass gelöst und ist mir gegen das Schienbein gesprungen. Scheiße man! Die will der Kapitän doch gleich verhökern.«

Sie drückte die Hände gegen das Bein.

Charline stürzte hinein. »Ich habe Schreie gehört.«

»Emilio hat sich verletzt«, sagte Resul.

»Ausgerechnet heute!« Charline schlug bestürzt eine Hand vor den Mund. »Mach mit den Säcken weiter und sag dem Kapitän Bescheid. Ich schau mir die Wunde an.«

Ächzend kippte Resul ein Fass seitlich und beförderte es durch Drehbewegungen über die Rampe nach oben. Er ließ es davor stehen und verschwand aus ihrem Blickfeld.

Charline ging vor ihr in die Hocke. »Tut es sehr weh?«

»Ja.« Sie versuchte einen schmerzverzerrten Ton anzuschlagen. Aber ihre Stimme wurde ganz sanft bei ihrem Anblick.

Kurz huschte ein Lächeln über ihr Gesicht.

»Was ist hier los?«

Der Kapitän stand im Türrahmen.

Charline stand auf und drehte sich um. »Emilio ist schwer verletzt und muss zum Arzt.«

Misstrauisch blickte er zu ihr rüber.

»Er soll zu Piet.«

Charline lachte auf. »Vater, ich bitte dich, Piet ist ein Schlachter, kein Arzt. Wir sind drei Tage hier für den Markt. Emilio sollte schnell wieder mit anpacken können, oder nicht?«

»Nur Ärger mit der Kröte«, brummte ihr Vater und beugte sich über ihre Schulter, um besser sehen zu können.

»Ist was gebrochen?«

»Glaub nur ein tiefer Schnitt«, erwiderte sie.

Charline schob sich in sein Sichtfeld. »Er muss in die Stadt. Da kriegt er einen Arzt, der sein Messer auch mal abwischt und vielleicht sowas wie einen sauberen Verband besitzt und du kannst Emilio morgen hoffentlich schon wieder einsetzen. Ich werde ihn begleiten.«

»Ich will dich so schnell wie möglich an unserem Stand sehen, das Geld für den Arzt zieh ich dir von deiner Suppenration ab.«

»N`türlich«, quetschte sie durch die zusammengepressten Zähne hervor. Er kam auf sie zu und drückte ihr ein paar Münzen in die Hand, dann wandte er sich Charline zu.

»Was machst du überhaupt hier? Es ist mir nicht recht, dass du ständig bei der Mannschaft bist.«

»Jemand muss Emilio stützen und während er beim Arzt ist, werde ich ein paar Läden aufsuchen. Die stinkenden Hafenmärkte sind widerwärtig.«

Der Kapitän kniff die Augen zusammen.

Sie stemmte die Hände in die Hüften.

»Eine Frau braucht gewisse Dinge. Davon hast du ja keine Ahnung … Holst mich hier her zurück, mitten in deine Bande ungehobelter Trunkenbolde und meinst, ich hätte keine Bedürfnisse. Wo ist meine Seife geblieben? Habt ihr sie wenigstens zum Deckschrubben verwendet? Und was hast du mit meinen Kleidern gemacht? Flicken für die Segel?!«

»Schon gut.« Mit vorgeschobenem Kinn ergänzte er: »Ich erlaube aber keine Bummelei.«

Charline nickte.

Der Kapitän verließ kopfschüttelnd den Raum.

Charline beugte sich erneut zu ihr. »Ich helfe dir auf.«

Sie zog sich an dem Arm hoch, der ihr entgegengestreckt wurde und stützte sich auf Charlines Taille.

Die Hüfte darunter schmiegte sich wunderbar in ihre Handfläche. Ihre Finger fingen an zu kribbeln.

Beruhig dich, du musst vorsichtig sein, es darf niemand Verdacht schöpfen.

Krähe und Svenson kamen ihnen entgegen und schoben sich grob an ihnen vorbei.

Langsam humpelte sie den Gang rauf, über das Deck und die Laderampe runter.

Sie tauchten in das Getümmel aus Menschen, die riefen, fluchten und mit Hämmern und Nägeln agierten, um ihre Stände entlang des Piers aufzubauen.

Während sie zögerlich auftrat, flüsterte sie: »Sieht das echt aus?«

Charline nickte.

»Können sie uns noch sehen?«

»Ich glaube schon. Wir sollten zu den Hallen. Weg von dem Gedränge.«

Vorsichtig manövrierten sie sich an schwitzenden Körpern vorbei. Sie wäre gern schneller gelaufen, denn in einem Moment roch es nach Kardamom und Teeblättern und nur ein paar Schritte weiter bereits nach Fisch und Algen.

Endlich gelangten sie an die massiven Backsteingebäude der Hallen. Sie drehte sich um. Die Masten ihres Schiffes waren nur noch als schmale Striche vor dem hellblauen Himmel erkennbar. Hin und wieder tauchte ein Arbeiter aus der Gasse auf und eilte Richtung Meer.

Als niemand zu sehen war, ließ sie Charline los, ging zu einer Wand, tauchte ihre Hände in die davorstehende Regentonne und wusch sich das Bein ab. »Die gute Hose«, flüsterte Charline, die plötzlich wieder neben ihr stand.

Sie trocknete sich an ihrem Hemd ab, lächelte und griff nach Charlines Hand. »Wir sollten los, der Tag währt nicht ewig.«   

Charline zog sich ihr Kopftuch tiefer über die Augen, dann begannen sie zu rennen.

* * *

In der Kaschemme gab es nur einen Gast: ein Mann schlief in einer Ecke des Raumes. Der Rest der Stadt schien in den Gassen auf den Beginn des Marktes zu warten.

Charline hielt den Blick trotzdem gesenkt.

Sie ahnte wieso, man wusste nie, ob man jemand Bekanntem begegnete.

Sie hielt Charline weiterhin fest und schritt auf den Tresen zu, knallte einige Münzen auf das abgewetzte Holz und rief der Wirtin entgegen: »Wir brauchen ein Zimmer. Ein langer Weg liegt hinter uns.«

Die Wirtin hörte auf den Krug abzutrocknen, stellte ihn ab und kam ein paar Schritte näher. Einzeln schob sie die Münzen in ihre Handfläche. Sie zählte noch mal nach und schaute zu ihnen. »Ihr jungen Leute werdet mir doch keinen Unsinn anstellen?! Es ist helllichter Tag. Warum haltet ihr eure Nasen nicht in die Sonne?!«

»Ich denke, das Trinkgeld ist üppig genug für einen Zimmerwunsch zu dieser Tageszeit. Den Schlüssel bitte.« Sie streckte ihre Hand aus.

Die Frau langte unter den Tresen, zog einen Schlüssel hervor und schob ihn ihr zu.

Sie nahm ihn entgegen. »Es freut uns, Gast in Ihrem Hause sein zu dürfen.«

Die Wirtin packte den Krug erneut und tuschelte ihm etwas Unverständliches zu.

Eilig nahmen sie die knarrende Treppe nach oben.

Zimmer Nummer vier war ihres.

Sie musste sich fest gegen die Tür stemmen, um sie aufdrücken zu können. Stickige Luft schlug ihnen in dem schmalen Raum entgegen.

Sie schloss ab.

Charline ging zum Fenster, öffnete es und drehte sich um.

»So können wir die Kirchturmglocke hören.«

Möwenkreischen und Gesprächsfetzen drangen zu ihnen und Meeresduft wehte hinein.

Ihre Blicke trafen sich.

Sie machten gleichzeitig ein paar Schritte aufeinander zu.

Charline griff nach ihren Händen.

Ein Zucken durchfuhr sie und Wärme breitete sich von ihren Fingern über ihren ganzen Körper aus.

Sie hob eine Hand und strich Charline eine Strähne hinter das Ohr. Ihre Haare waren weich und dick und kringelten sich zu breiten Locken.

»Charline …«, flüsterte sie.

Mit einem Mal war ihr ganz flau im Magen.

Die Freude darüber, mit Charline allein zu sein, wurde von der Angst vor dem, was gleich passieren könnte, erstickt.

Charline packte ihre Hände fester. Sie beugte sich zu ihr.

Schnell drehte sie den Kopf leicht zur Seite und flüsterte ihr ins Ohr: »Warte, ich muss dir etwas sagen, ich …«, ihre Stimme versagte. Sie bekam kaum noch Luft. Sie ließ Charline los und atmete tief durch. »Setz dich, bitte.«

Verunsichert und mit fragendem Blick sah Charline sie an. Sie ging zurück und setzte sich auf das Bett.

Ihre Finger begannen zu zittern. Sie drehte ihr den Rücken zu, zog sich das Shirt über den Kopf, ließ es fallen, schnürte das Unterhemd auf und ließ es auf den Boden gleiten.

Sie griff hinter ihren Rücken und knotete das Leinentuch auf.

Die Bandage um ihre Brust lockerte sich. Sie wickelte den breiten Streifen ab, Umdrehung für Umdrehung, bis ihr Oberkörper nackt war.

Aus dem Augenwinkel sah sie die roten Abdrücke über ihrer Brust.

Ihr Götter, steht mir bei.

Sie tastete nach dem Münzbeutel in ihrer Hosentasche, all ihre Ersparnisse.

Wenn sie in Panik geraten sollte, musst du weglaufen.

Sie holte noch einmal tief Luft und drehte sich langsam um.

Charlines Blick wanderte über ihren Oberkörper, hin zu ihren Brustwarzen, bis zu ihrem Bauchnabel und wieder hoch zu ihrem Gesicht.

Sie verschränkte die Arme vor der Brust.

»Ich wollte es dir schon so oft sagen. Aber ich hatte solche Angst.«

Charline stand auf.

In ihrem Blick lag etwas Unergründliches. Der grüne Ozean schien Wellen zu schlagen.

Bitte, sag doch irgendwas zu mir.

Langsam kam Charline auf sie zu, bückte sich, hob das Hemd auf und bedeckte damit ihren Busen. Ihre Finger streiften dabei ihr Schlüsselbein.

»Ich … hatte eine Vermutung«, sie senkte den Blick und holte tief Luft. »Ich habe mich noch nie in jemanden verliebt, bis ich dich traf. Ich mag deine neugierigen Blicke und deine freche Art so sehr und gleichzeitig bist du so liebevoll. Ich war so durcheinander, weil ich spürte, dass irgendwas anders war mit dir.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen.

Sie hob beide Hände, das Hemd zwischen ihnen fiel erneut zu Boden. Sie legte ihre Handflächen auf Charlines Wangen und wischte die Tränen fort, die hinunter rannen.

»Wie lange versteckst du dich schon?«, fragte Charline leise.

Sie ließ die Hände nach unten gleiten und legte sie sanft auf ihre Taille.

»Seit ich elf bin.«

Ihre Lippen bebten.

Noch nie hatte sie mit jemanden über ihre Entscheidung gesprochen. »Es gab immer Streit mit meinen Eltern und meinen Freunden, weil ich nicht ihren Vorstellungen entsprach. Ich verstand nicht was mit mir los war, doch alles in mir rebellierte gegen die Mädchenrolle, die man mir aufzwingen wollte. Man gab es irgendwann auf, mich integrieren zu wollen und kümmerte sich kaum noch um mich, da rannte ich weg.«

Charline entfuhr ein Schluchzen. »Das tut mir leid. Du musst so viel Angst gehabt haben.«

Vorsichtig drückte sie mit einer Hand Charlines Gesicht höher, so dass sie sich ansehen konnten. »Warum weinst du?«

Charline lachte kurz auf und wischte sich die neuen Tränen selbst fort. »Wegen dir. Wegen uns.« Sie legte ihre Hände um ihren Rücken, drückte sie an sich und ließ die Wange auf ihre Schulter sinken.

Für eine Weile standen sie so da, bis Charlines Atemzüge sich beruhigten. Sie begann ihren Rücken zu streicheln. Mit den Fingern glitt sie zwischen ihre Schulterblätter und über ihren Nacken. Sie malte mit dem Zeigefinger die Unebenheiten nach. »So viele Narben …« Sie löste sich langsam von ihr.

»Wie heißt du wirklich?«

»Alyenna.«

Sie schluckte. Dieses Wort hatte sie seit Jahren nicht mehr ausgesprochen.

»Alyenna«, flüsterte Charline. Sie betrachtete ihr Gesicht und strich über ihre dicken Haarsträhnen. »Du bist wunderschön.«

Sie schaute ihr direkt in die Augen. Die Trauer war daraus verschwunden. In ihrem Blick lag nun ein anderes Funkeln, es war wild und fordernd. Sie zog Charline an sich.

Sie küssten sich. Zärtlich liebkosten sie ihre Lippen.

Das Herz hämmerte in ihrer Brust, sie konnte kaum noch atmen. Egal, wenn sie hier auf der Stelle umfiele und sich die Welt um sie herum auflöste sollte es ihr recht sein.

Charline begann ihre Bluse aufzuschnüren, zog sie aus und entledigte sich dem Rest ihrer Kleidung. Alyenna tat es ihr nach.

Sie standen sich gegenüber und trauten sich nicht mehr, sich in die Augen zu sehen.

Ihre Haut schimmerte wie weiße Blütenblätter. An ihrem ganzen Körper bildeten Sommersprossen durcheinander treibende Muster. Alyenna musste lachen.

»Was ist?«, fragte Charline.

»Irgendwann …«, Alyenna ging nah auf sie zu, »hatte ich begonnen die Sommersprossen in deinem Gesicht zu zählen.« Sie küsste ihre Nase, »auf deinen Armen«, sie gab ihr einen Kuss auf die Schulter, »deinen Händen«, sie drehte ihre Handinnenfläche zu ihrer Wange und schmiegte sie in die kleine Kuhle. »Es scheint mir, als könnte ich Jahre dafür brauchen und diese Vorstellung ist wundervoll.«

Charline grinste und zog sie mit sich auf das Bett.

Sie kuschelten sich unter der Decke eng einander.

Ihre Haut war samtig. Auch die Hautstellen unterhalb ihrer Lippen schmeckten nach honigsüßem Salz.

Sie streichelten sich, bis die Kirchturmuhr den Einbruch der Dämmerung verkündete.

Epilog

Alyenna sog die kalte Nachtluft ein, als sie im Hafen von Alexandria das Schiff verließen. Sie umklammerte mit festem Griff Charlines Hand, während sie über die Molen schlichen.

Hinter einem großen Fass gingen sie in die Hocke. Rechts und links schauten sie an dem Behälter vorbei Richtung Schiff.

»Du wirst deinen Vater nie wiedersehen.«

Sie musterte Charlines Gesicht. Ihr sonst flammendes Haar wirkte im Lichtschein des Mondes silbern.

»Ich weiß«, antwortete diese leise. »Unsere gemeinsame Zeit ist endgültig vorüber.« Sie blickte zu ihr »und unsere beginnt. Komm!«

Sie rannten los.

Das Handelsschiff mit den orangegelben Segeln lag am anderen Ende des Piers. Der Kapitän, den sie mit all ihren Ersparnissen bestochen hatten, stand an Deck und erwartete sie bereits. Vor der Gangway stoppten sie und blickten ihm entgegen. Der Qualm seiner Pfeife wurde plötzlich über seinen Kopf hinweg gepustet.

Warmer Westwind. Alyenna spürte ihn an ihren Wangen und in ihrem Haar. Zuckerkörner legten sich auf ihre Zunge. Andalusien war nun nah.

Sie flüsterte. »Meine Schönheit, bald bin ich bei dir und ich komme nicht allein.«

Hand in Hand betraten sie das Schiff. Das Holz knarzte unter ihren Füßen und in der Ferne flüsterte der Dünensand ihnen zu. Gute Reise. Auf bald.

~ * ~

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